"Wir sind in der Wüste! Völlig egal, wo links ist!" (Feuerwalze)

B-Moviebewertung





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Name: The 25th ReichLand: Australien
Originaltitel: The 25th ReichJahr: 2012FSK: 18
Genre: Nazi-SciFi-Action


hochniedrig
Unterhaltungswert:
Pornofaktor:
Gewaltdarstellung:
Gewaltverherrlichung:
Niveau:
Sexismus:
Professionalität:
Realismus:
 
 
s. auch
 
 
 
 
 
 



Handlung:
In Australien sollen zwei ausgebüchste Pumas von einer kleinen Soldateneinheit gejagt werden, da es gegenüber der Öffentlichkeit unschön aussehen würde, wenn das Militär zugeben müsste, dass diese Pumas ausgebüchst sind. Wie es dazu kommen könnte und warum das Militär überhaupt mit Pumas hantiert hat bleibt unklar (vielleicht waren diese als tierische Waffe gedacht, so wie explodierende Fledermäuse [wirklich!]).
In der Realität spielt dies aber letztlich keine Rolle, da das große Gerät, das die Soldaten in den australischen Busch tragen und welches Ultrakurzwellen aussenden soll, um Pumas anzulocken (wirklich?) eigentlich eine Zeitmaschine darstellt. Einer der Soldaten gibt sich daraufhin als Mitglied einer Spezialeinheit zu erkennen.
Man habe in Australien ein UFO gefunden, das dort seit mindestens 50.000 Jahren lag. Das einzig nutzbare daraus war die eben erprobte Zeitmaschine. Ziel ist darum, in eine Zeit zu reisen, in der das UFO noch nicht vollkommen vom Zahn der Zeit zerstört ist und es zu verwenden, um 1943 Hitler zu besiegen.
Doof nur, dass der Spezialagent eigentlich bei den Nazis unter Vertrag steht und allein mit dem UFO verschwindet - nach Zerstörung der herumgeschleppten Zeitmaschine. Diese lässt sich zwar reparieren, aber die Bedienungsanleitung fehlt - und so landet man 2243, wo Riesen-Nazi-Spinnen mit Stahlhelmen herummarodieren (eine davon beinhaltet offensichtlich das Gehirn des eben verschwundenen Doppelagents). Nach heftigem Gefecht (und einer Vergewaltigung des schwulen Juden der Soldatengruppe durch die Riesen-Nazi-Spinne des Doppelagents) ist der Doppelagent tot. Doch die verbliebenen drei Soldaten entdecken ein großes Startfeld mit Dutzenden Reichsflugscheiben, welche sich gerade auf den Weg machen, um Gott in der 25. Dimension zu vernichten (sic!). Ende.

Auffällige Fehler (technisch):
Mäßig überzeugende CGI-Effekte (sehr deutlicher Unterschied zu Realfilm-Anteilen erkennbar).

Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
Nach Reise in die Vergangenheit wird die Zeitmaschine zunächst weiter durch die Landschaft getragen, nur um sie dann unbegründet plötzlich doch in der Gegend stehen zu lassen; temporale Paradoxien: wie könnte das UFO 1943 gefunden werden und die Ereignisse in Gang setzen, wenn es dann 50.000 Jahre zuvor wegfliegt (und nach "irgendwann" in die Zukunft reist)? Welcher Doppelagent des Dritten Reichs hat denn in seinem Gepäck sein "Reichsarbeitsbuch" und ein Hakenkreuz dabei, um ihn auf die Schnelle enttarnbar zu machen?

Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
Warum versuchen die Soldaten die Pumas nachts anzulocken - und warum mit Ultrakurzwellen? Unabhägig davon, dass sich für vier der fünf Soldaten später herausstellt, dass gar keine Pumas gejagt werden sollten ist ein Feuergefecht mit Pumas doch nachts viel gefährlicher.

Was für ein Bild vermittelt der Film?
Es wurde kein Bild erkannt, das durch den Film vermittelt würde.

Bemerkungen:
Soldaten der gleichen Einheit tragen verschiedene Helme auf (einer gar nur eine Kappe); ziemlich unglaubwürdige Cover-Story, unter der die 5 Soldaten zur Zeitreise gebracht werden: sie werden 1943 im australischen Hinterland auf Puma-Jagd geschickt! Film stellt angeblich Romanverfilmung dar; Soldaten treffen in der Vergangenheit auf einen großen Schwarm Riesenstechmücken mt etwa einem Meter Größe; Hakenkreuzdrohne verwandelt Menschen in Nazi-Spinnen-Roboter; sehr abruptes und seltsames Ende mit einem Cliffhanger (und der angekündigte Nachfolgefilm wurde scheinbar nie ernsthaft in Angriff genommen); im Film taucht keine einzige Frau auf; die Zeitmaschine verwendet auf der Erde erhältliche Kabel und Steckernormen (wobei nicht ganz klar ist, ob dies ein Nachbau basierend auf Technik aus dem UFO ist oder das Original).

Zitate:
"Unsere nationalsozialistische Armee macht sich bereit, Gott in der 25. Dimension zu vernichten!"


Text des News-Eintrags:
Nazis in Kombination mit verrückten Prämissen gehen immer. Aber dass die Australier 1943 vorhatten, in der Zeit zurückzureisen, um so an ein funktionsfähiges UFO zu kommen, mit welchem sie dann 1943 Hitler besiegen wollten - das ist ein eher ungewohntes Kaliber. Und wer mal "Zurück in die Zukunft" gesehen hat, dem ist durchaus bewusst, dass bei Zeitreisen einiges schief gehen kann - sei es ein falsches Zieljahr (mit Nazi-Riesen-Spinnen) oder ein Nazi klaut einem die Zeitmaschine unter dem Nagel weg - all das findet man selbstverständlich auch hier.
Das Problem des Films ist allerdings, dass er auf dem Papier deutlich besser klingt, als er dann umgesetzt ist. Es gibt genau einen Nazi (und zwei weitere Spinnen-Roboter) sowie vier allierte Soldaten mit etwas unglaubwürdigen internen Streitereien. Dass der Film kein echtes Ende (und KEIN 25. Reich!) enthält, sondern ein im Filmkontext vollkommen unerwartetes und nicht hilfreiches Ende besitzt (die Nazis wollen in die 25. Dimension fliegen, um Gott zu vernichten, was denn sonst?) führt nicht unbedingt zu einem besseren Gesamteindruck. Aus meiner Sicht ganz nett, aber nicht das, was sich viele bei dem Cover und dem Klappentext erwartet hätten.