"Ich habe versucht mit ihnen zu sprechen. Aber mit Weibern verhandelt man nicht." (Supermänner gegen Amazonen)

B-Moviebewertung





| imdb | ofdb |
Download des Bewertungsbogens als PDF

Name: The Seduction of a NerdLand: USA
Originaltitel: MotherJahr: 1970FSK: unbekannt
Genre: Komödie


hochniedrig
Unterhaltungswert:
Pornofaktor:
Gewaltdarstellung:
Gewaltverherrlichung:
Niveau:
Sexismus:
Professionalität:
Realismus:
 
 
 
 
 
 
 
 
 



Handlung:
Die attraktive Chefin eines Spielzeugkonzerns ist nicht von der bisherigen Strategie der Firma überzeugt. Sie hat allerdings vor kurzem Clyde, einen Spielwarenverkäufer, gesehen und ist von seinen Fähigkeiten als Spielzeugentwickler/-vermarkter so begeistert, dass sie ihn unbedingt engagieren will. Nur dummerweise will der nicht, denn sie löst bei ihm bizarre Visionen aus, in denen sie seine Mutter ist und ihn tadelt. Seine Überwachung zeigt darauf, dass er ein ziemlicher Perversling zu sein scheint, der ständig fremden Frauen hinterherläuft und sie anstarrt. Es wird also versucht das als Hebel zu benutzen, um ihn doch zu rekrutieren.
So werden verschiedene Frauen auf ihn angesetzt, die ihn ins Bett holen und zur Unterschrift überreden sollen. Sobald er das Bild der Firmenchefin, die auch Mother genannt wird, sieht (das Bild ist aus irgendeinem Grund auf den Vertrag gedruckt), hat er allerdings wieder eine seiner Muttervisionen und läuft weg. Als Mother irgendwann sauer wird, weil Clyde noch immer nicht unterschrieben hat, behauptet der zuständige Mitarbeiter schließlich Clyde sei gestorben. Um seine Lügengeschichte vor der Enttarnung zu retten versucht er deshalb Clyde auf verschiedenste Arten umzubringen. Am Ende ist jedoch nicht Clyde das Mordopfer, sondern jemand ganz anderes.

Auffällige Fehler (technisch):
Der Film ist billig gemacht und die Kameraführung über weite Strecken anstrengend. Für das Jahr 1970 ist es technisch aber eigentlich nicht schlecht realisiert worden.

Auffällige Fehler (inhaltlich-logisch):
Der Film hatte eine recht wirre, unplausible Story. Nichtsdestotrotz weist er eigentlich keine größeren inhaltlich-logischen Fehler auf.

Auffällige Fehler ("wissenschaftlich", z.B.: historisch, physikalisch, usw.):
In diesem Film ist manches etwas seltsam, ja geradezu grotesk auf eine Weise, die an Zeichentrickfilme erinnert. All das ist aber eher Slapstick als Fehler.

Was für ein Bild vermittelt der Film?
Eine Aussageabsicht hatten die Macher mit diesem Film wahrscheinlich nicht. Tatsächlich vermittelt er unterschwellig aber doch ein Frauenbild, das dadurch gekennzeichnet ist, dass Frauen Männer durch sexuelle Verführung dazu bringen wollen, zu tun was sie wollen.

Bemerkungen:
Der Titel "Seduction of a Nerd" lässt zunächst ein erhebliches pornographisches Element erwarten. Tatsächlich gibt es aber nur eine einzige Szene in der eine Frau nackt zu sehen ist (und eine ganze Reihe von Großaufnahmen von Frauen in kurzen Röcken und mit tiefen Dekolletés, die aber dem Bekleidungsstil der Entstehungszeit durchaus entsprechen dürften). Es wird durchaus mit sexistischen Klischees gespielt, es bleibt allerdings vieles auf einer Phantasieebene. Geistige Verwirrungen werden in sehr konkreten Visionen explizit dargestellt. Die Darstellung von Sexualität bleibt dagegen auf einer vergleichsweise wenig expliziten Ebene.
Der Film ist neben diesem Titel im Englischen auch unter einer Reihe alternativer Titel bekannt, darunter "Up Your Teddy Bear" und "The Toy Grabbers".

Zitate:
Manager erklärt, während er einen Miniflammenwerfer gegen eine Actionfigur einsetzt: "Kids want more reality in their war toys."
"When I first saw you, I knew I wanted you." - "Did I do anything wrong?"
"We must do something to get guns into the hands of children."


Text des News-Eintrags:
Als es darum ging diesen Film einem Genre zuzuordnen, da stand lange im Raum statt "Komödie" einfach "Groteske" zu schreiben. Grotesk ist auf jeden so manches an diesem Film. Vieles ist bewusst grotesk überzeichnet, einiges ist an der Handlung auch einfach nur grotesk geraten (oder missraten). Es wird mit Anspielungen auf beispielsweise "Citizen Cane" und mit slapstickartigen Szenen gearbeitet und immer wieder findet sich die Hauptfigur in bizarren Visionen wieder. Es ist durchaus interessant das mal zu sehen. Sehr billig gemacht und teilweise fast an Zeichentrickfilme erinnernd, aber doch irgendwie faszinierend. Man kann jedenfalls länger darüber diskutieren (bei uns waren es über zwei Stunden).